Wie finde ich echte Befriedigung?

Shoppen macht unglücklich

Ich bin in einer Familie groß geworden, in der Befriedigung und Zufriedenheit mit Einkaufen und Alkohol erlangt wurden. Meine Mutter ist shoppen gegangen und hat damit immer für ein überzogenes Konto gesorgt. Und mein Vater brauchte abends nach der Arbeit Bier und Schnaps, was meine Mutter hingenommen hat, weil sie so verhinderte, dass er sich über ihren Kaufrausch aufregte.

Dieses Verhalten habe ich im Erwachsenenalter übernommen, wurde es mir doch intensiv 20 Jahre lang vorgelebt. In meinen schlimmsten Zeiten habe ich mir täglich überlegt, was ich mir heute Gutes tun kann, womit ich mir eine Freude mache, was ich mir „gönne“…. und ich musste manchmal lange überlegen, weil ich eigentlich nichts mehr brauchte. Ich hatte Klamotten, Schuhe, Kosmetik im Überfluss und habe mich dann auf meine Frisur gestürzt, ständig versucht sie zu optimieren und Unmengen an Geld für Styling- und Pflegeprodukte ausgegeben. Auf diesem Weg lebte ich immer über meine finanziellen Verhältnisse, was den Druck und die Unzufriedenheit erhöhte und mich noch mehr kaufen ließ. Ich habe mir nie die Frage gestellt warum ich so unzufrieden bin und was mich eigentlich befriedigt. Stattdessen munter weiter Klamotten gekauft, das schnelle Glück gesucht, das doch nur für wenige Stunden anhält.

Damit bin ich kein Einzelfall, denn viele von uns leben so, mittlerweile ersticken wir in überflüssigen Billig-Klamotten. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die Altkleider-Container immer weniger werden? Früher stand an jeder Ecke so ein Teil und jetzt muss man wirklich suchen und die wenigen die es noch gibt, quellen über. Die Entsorgung wird immer schwieriger und selbst Afrika will sie nicht mehr haben. Und als der Ukraine Krieg los ging und alle spendeten, wollten die Hilfsorganisationen keine Kleidung haben. Wenn wir überlegen, wie viele Ressourcen unserer Welt auf diesem Weg verschleudert werden, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Aber das Thema hängt eng mit unserem heutigen Thema zusammen.

Das seelische Loch stopfen

Aber warum befriedigen wir uns mit shoppen, wollen ständig neu sein und selbst die Wohnung bleibt nicht verschont und wird mit saisonalen Wohnaccessoires aufgepimpt?

Es hat lange gedauert, bis ich das für mich erkennen konnte und der Wahrheit ins Auge blickte, nämlich, dass ich zutiefst unzufrieden mit meinem Leben war. Unglücklich über meine Lebenssituation, in der ich mich befand und nur für mein Ego und das Wohlwollen und die Anerkennung anderer Menschen gelebt habe. Ich hatte immer das Gefühl, nicht dazu zu gehören und am Rand zu stehen, und das wollte ich verstecken, indem ich mich aufbrezelte, eine Maske anlegte, damit niemand sieht, wie leer ich war.

Ich konnte nicht einmal für meine eigenen einfachsten Bedürfnisse sorgen, so unwichtig war ich mir selbst. Essen war völlig überbewertet, wollte eh super schlank sein, trinken wurde von mir auch vergessen, dann spare ich Zeit, weil ich nicht zum Klo muss…. Und die Optik war wichtiger als es warm und gemütlich zu haben.

Das macht mich schon traurig, wenn ich das aufschreibe, denn es zeigt, dass ich mich sehr schlecht behandelte, meinen eigenen Wert nicht erkannte und auf meine Bedürfnisse keinerlei Rücksicht genommen habe.

Gibt es ein allgemeingültiges Rezept zum Glück?

So kann kein Mensch glücklich werden, sondern im Gegenteil nur negativ und frustriert. Ich muss für mich selbst sorgen und zwar auf allen Ebenen. Wir sind dreidimensional, bestehen aus Körper – Seele – Geist… Und alle Ebenen brauchen Nahrung, Liebe, Aufmerksamkeit und Beachtung. Das hatte mir niemand beigebracht, die Grundregeln für den Umgang mit mir selbst und wie ich mir selbst Liebe gebe.

Mit dieser Problematik scheine ich nicht allein zu stehen, denn die Ratgeber in den Verlagshäusern boomen. Jeder gibt seinen Senf dazu und verdient gut damit… selbst der Dalai Lama.

Dabei gibt es kein allgemeingültiges Rezept, denn wir sind alle unterschiedlich, jeder von uns hat andere Bedürfnisse die ihn zufrieden stellen. Hilfreich kann dabei die Astrologie sein, denn sie zeigt auf, welche Anlagen jeder vom Leben mitbekommen hat und wo der Mensch Befriedigung finden kann. Ob beim Kochen, in der Natur, beim Austausch mit anderen oder in der Einsamkeit.

Alle wollen glücklich sein. Aber mal ehrlich: Glück ist ein winzig kurzer Moment in unserem Leben, der uns die Kraft geben soll weiter in uns zu forschen, uns die Motivation gibt, ein guter und aufrechter Mensch zu werden. Der Verantwortung für sein Leben und seine Handlungen übernimmt.

Ein guter Tag ist wie vier Jahreszeiten

Meine Freundin und Heilpraktikerin Ana Cecilia Schoof sagt immer: Ein guter Tag ist wie die vier Jahreszeiten. Da ist alles drinnen von Freude, Schmerz bis Traurigkeit und Zufriedenheit.

Tiefe innere Befriedigung erlange ich nur, wenn ich etwas mache, mit dem ich mich identifizieren kann, das meiner Seele gut tut und bei dem ich nicht über meinen eigenen Gefühle trample… Und das sind häufig kleine Dinge, die aber langfristig zur Zufriedenheit führen.

Zum Schluss möchte ich noch sagen – probieren Sie sich aus, fragen Sie sich, was sie wirklich möchten und wer Sie sein wollen. Das kann auch mal gründlich daneben gehen, weil wir eine ganz andere Vorstellung von uns haben, als wir wirklich sind. Aber das ist nicht schlimm, wir haben immer mehrere Chancen.

Erfahrung ist die Summe alle Misserfolge und diesen Schatz kann uns keiner nehmen!